Hallo Scorpio,
Es mag sein dass die Tröpfchen länger schweben, aber generell sterben Viren bei hoher Luftfeuchtigkeit schneller. Das heißt ja nicht, dass ihre "Leichen" nicht umherschweben können
selbst wenn es so ist bleibt die Frage: sterben sie schnell genug oder überwiegt in der speziellen Situation im Hallenbad doch das längere Schweben..? Ich würde das Risiko nicht eingehen.
Ich denke da immer noch an das - wahrscheinlich nicht umsonst ausgesprochene - Verbot, Duschen in Fitness-Studios oder Sportvereinen zu nutzen. Denn alles, was hier über Hallenbad-Duschen geschrieben wurde gilt ja auch dort und umgekehrt - incl. der "offenen" Duschen, meiner Erfahrung nach gibt es in Hallenbädern maximal Duschkabinen, die als Sichtschutz dienen aber oben und unten offen sind...
Und in abgeschwächter Form ist die Situation im Schwimmbad selbst nicht großartig anders.
Konkret zum Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf den Coronavirus, siehe z.B. hier: aerzteblatt.de/nachrichten/111…die-Epidemie-abschwaechen
Danke für den Link, leider wird im Artikel aber viel zu oft zwischen relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit gewechselt, so ist es für mich nicht wirklich nachvollziehbar, was dazu geschrieben wird.
Beispiel: eingangs wird erwähnt, dass "9 von 10 Infektionen mit SARS-CoV-2 sind bisher in Regionen aufgetreten, in denen die durchschnittlichen Tagestemperaturen zwischen 3°C und 17°C lagen und die absolute Luftfeuchtigkeit 4 bis 9 g/m3 betrug". Später dann "Bei Temperaturen zwischen 15°C und 25°C reicht eine relative Luftfeuchtigkeit von 60 %, um 9 g/m3 aufzunehmen".
Ziehe ich dann noch die folgende Info hinzu:
Je höher die Temperatur, desto mehr Wasser kann die Luft aufnehmen. Allerdings ist der Zusammenhang nicht geradlinig, sondern die maximale Luftfeuchte wächst mit steigender Wärme rasant an. Beträgt sie bei 0 °C knapp 5 g/m³, sind es bei 30 °C schon 30 g/m³.
ergibt sich für mich, dass bei 3° Temperatur 4 g/m³ irgendwo bei 80 - 90% relativer Luftfeuchte lägen (also sehr hoch). 9 g/m³ wären dann bei knapp 200%, was natürlich physikalisch nicht möglich ist.
Nun steigt die Temperatur und die Luft kann mehr Wasser aufnehmen, was ja bekannt ist, denn deshalb ist Heizungsluft im Winter oft sehr trocken, weil einfach von außen, wo es kalt ist, nicht genug Feuchte nachgeführt werden kann. Genau das ist auch ein Grund für Wolkenbildung, in höheren Luftschichten ist es einfach zu kalt, um die Feuchte aufzunehmen.
Im genannten Bereich zwischen 15 und 25° wären die 9 g/m³ also nur noch 60% relativ, die 4 g sogar nur ca. 30%.
Die relative Luftfeuchte sinkt also im Allgemeinen mit steigenden Temperaturen, während die absolute durchaus zunehmen kann, weil die Luft einfach mehr Wasser speichern kann.
Der Satz "Eine hohe Luftfeuchtigkeit soll die Ausbreitung von Atemwegserkrankungen hemmen" kann sich nach meinem Verständnis daher nur auf die absolute Luftfeuchtigkeit beziehen, nicht aber auf die relative.
Und das wäre auch absolut logisch, denn wenn bei hohen Temperaturen die Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann, ist die relative Feuchtigkeit gering und Tröpfchen werden aufgenommen, die absolute Feuchte ist dagegen höher.
Im Duschraum (ich nehme jetzt den, weil die Situation in der Schwimmhalle abgeschwächt aber tendenziell ähnlich ist) wird jeder schon Dampf- oder Nebelschwaden gesehen haben - die bilden sich nur, wenn die relative Feuchte nahe bei 100% liegt und zwar unabhängig von der Temperatur. Bei kalten Temperaturen halt bei geringerer absoluter Feuchte, bei warmen bei höherer aber immer im Bereich nahe 100%.
Denn dann kann die Luft die Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen und die Tropfen schweben umher und bilden dann irgendwann, wenn sie etwas kälteres treffen (Fliesen, Fenster, ...) dort Kondenswasser, die Fenster und Fliesen beschlagen also.
Aber es ist halt immer noch flüssig und die Flüssigkeit aus der Atemluft transportiert das Virus...
Ich bin allerdings weder Mediziner noch Virologe, nur Logiker
Dem kann ich mich anschließen, hoffe aber, meine Meinung einigermaßen logisch und verständlich dargestellt zu haben...
Ich hab das Gefühl, dass die Leute seit der Maskenpflicht vergessen dass der Abstand immer noch wesentlich wichtiger ist.
Zumindest für mich gesprochen: auf keinen Fall, die Masken sind nur ein Zusatzschutz, wenn auch ein äußerst sinnvoller. Das Argument "die Maske schützt ja nicht mich sondern nur die anderen" hab ich nie verstanden, denn wenn alle Masken tragen (was bei der Pflicht ja der Fall sein sollte) sind auch alle in gewissen Maße geschützt.
Und ich habe auch vor der Maskenpflicht schon erlebt, dass 3 Jugendliche, die meinten, sie bräuchten keinen Einkaufswagen, in der Kassenschlange direkt 30 cm hinter mir waren und als ich sie darauf aufmerksam gemacht habe die Augen verdrehten. Die Kassiererin hat sich dann eingeschaltet und den dreien mitgeteilt, dass sie im Wiederholungsfall Hausverbot kriegen.
Was mich interessieren würde: Was macht ihr eigentlich, sobald das Kontaktverbot aufgehoben wurde? Würdet ihr sofort wieder eine DL besuchen, oder lieber erst abwarten? Würdet ihr irgendwas anders machen als früher um euch zu schützen?
Ich bin schon einige Tage vor dem Kontaktverbot ausgestiegen...
Für die Zukunft: ich buche entsprechend meinem Namen und habe dann natürlich gewisse Bereiche meines Unterleibes voll Speichel mit evtl. enthaltenen Viren - deshalb kommen für mich dann irgendwann erstmal nur noch Buchungen mit sofortiger Duschmöglichkeit in Frage. Ich will ja das Virus nicht mit der Hand von da unten ins Gesicht befördern, wo es dann gefährlich wird...
Gruß BJ